Geschichte zum Anfassen: Exkursion ins Hotel Silber in Stuttgart

Am vergangenen Donnerstag hatten wir einen eindrucksvollen Tag: Der Geschichts-Basiskurs begleitete im Rahmen einer GFS von Selin (J1) eine Führung durch den Erinnerungsort Hotel Silber in Stuttgart. Von der Einführung bis zur gemeinsamen Nachbesprechung war alles hervorragend organisiert – die Erlebnisse der Schüler*innen standen dabei im Mittelpunkt.

Warum Lernen vor Ort so kraftvoll ist
Geschichte direkt „am Ort des Geschehens“ zu erfahren, hat eine ganz andere Wirkung als trockener Klassenraum-Unterricht. Das Hotel Silber war die Zentrale der Gestapo für Württemberg und Hohenzollern und beherbergt heute eine Dauerausstellung zur Rolle der Polizei im Wandel von Weimar, NS-Diktatur bis zur Bundesrepublik. Die Ausstellung beleuchtet Kontinuitäten und Brüche, zeigt Originaldokumente, Objekte und Medien – und verdeutlicht, wie wichtig Wachsamkeit und demokratische Werte sind.

Zusätzlich aktuell: Die Sonderausstellung „Gestapo vor Gericht – Die Verfolgung von NS-Verbrechern“ gewährt beeindruckende Einblicke in den schwierigen juristischen Umgang mit Tätern nach dem Krieg: Wer wurde verurteilt – und wer entging der Verantwortung? Auch Prozesse wie der Auschwitz-Prozess stehen im Fokus .

Emotionen & Erkenntnisse unserer Schüler*innen
Unser Kurs war tief bewegt:

  • Eindrucksvoll: Das Schicksal der Opfer wurde greifbar – besonders durch die originalen Räume und Geschichten.
  • Erschütternd: Die kaltblütige Vorgehensweise der Täter, aber auch deren späteres Beschönigen oder Verleugnen der Verantwortung ließen uns entsetzt zurück.
  • Verinnerlicht: Demokratie ist nicht selbstverständlich. Jede Generation muss sie schützen – durch eigenes Hinterfragen, Engagement und Erinnerung.

Was dies für uns bedeutet
Durch dieses Erlebnis wurde klar: Geschichte ist lebendig, sie verlangt Anteilnahme und aktive Mitgestaltung unserer Gesellschaft. Die Ausstellung im Hotel Silber zeigt nicht nur Verbrechen – sie ruft dazu auf, Verantwortung zu übernehmen, Fragen zu stellen und sich für demokratische Werte einzusetzen.

Bojana Rakita

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