Europa praktisch erfahren

Am 23. Mai fand am GIPS der Europa-Tag mit dem Thema „Festung Europa?“ statt. Um 8 Uhr trafen sich alle Schüler*innen der 10. Klassen mit einem externen Team der Landeszentrale für politische Bildung. Ziel des Tages war es, einen Sondergipfel des Europäischen Rates zur Asyl- und Flüchtlingsthematik durchzuspielen. Nach mehreren Phasen, in denen spielerisch und methodisch abwechslungsreich in das Thema eingeführt wurde, begann das eigentliche Planspiel mit der Erklärung des Szenarios: die Zunahme der Zahl an Asylsuchenden in den Ländern der Europäischen Union (EU), die Westbalkanrouten seit Sommer 2015, die gefährliche Reise der Flüchtlinge, die unterschiedliche Intensität der Belastung in den Ländern der EU, das problematische Dublin-System sowie Nicht-Regierungsorganisationen. In unserem Planspiel hatte der Präsident des Europäischen Rates die Vertreter*innen der EU-Staaten zu einem Sondergipfel des Europäischen Rates zur Asyl- und Flüchtlingsthematik eingeladen, um sich auf eine gemeinsame Position zu verständigen und zu beschließen. Immer ein oder zwei Schüler vertraten zusammen ein Land. Insgesamt gab es 12 vertretene Länder. Der Präsident des Europäischen Rates und die Präsidentin der Europäischen Kommission wurden bestimmt, die gemeinsam den Sondergipfel leiteten. Nachdem sich dann alle Schüler*innen zu ihren Ländern informiert hatten, ging die Diskussion los. Nach mehren informellen Phasen kam es dann zu einem Kompromiss, dem alle beteiligten Länder zustimmten. Geeinigt wurde sich auf eine Quotenregelung mit Obergrenze, die Stärkung von Frontex und die Einrichtung von Fonds, in die alle Länder gleich viel einzahlen sollten, außer sie hätten eine Obergrenze festgelegt, dann müssten sie mehr zahlen. Über genaue Beträge konnte nicht diskutiert werden, da in unserer Klasse eine große Diskussionsbereitschaft vorhanden war und alle daran interessiert waren die Interessen ihren Länder durchzusetzen, da die meisten Schüler*innen auch vor dem Tag informiert waren. Auch wurde während der Diskussion immer auf die Werte der EU, wie Solidarität und die Pflicht der EU, sich Menschen anzunehmen, die Schutz vor Verfolgung und Diskriminierung suchen, aufmerksam gemacht. Nach dem Planspiel kam es dann zu einem allgemeinen Stimmungsbild und einer Auswertung des Sondergipfels. Abschließend konnten Fragen an das Team gestellt werden und auch der Russland-Ukraine Krieg wurde thematisiert. Die lebhafte Diskussion hat gezeigt, dass der Europa-Tag sehr gut angenommen wurde.

Marei Böckle, 10b

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